Mental Health in der Physiotherapie: klinisch-praktische Vertiefung & Abschluss
Basislehrgang
Dieses Seminar wird demnächst zur Anmeldung ausgeschrieben. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an office@phydelio.at
Psychosoziale und psychosomatische Störungen zählen zu den größten Belastungen und Gesundheitsproblemen in den westlichen Ländern. Chronischer Stress und Schmerz, Angst- und Panikstörungen, Depressionen, Traumatisierungen, psychotische Erkrankungen, etc., betreffen den Körper und das Bewegungsverhalten mitunter gravierend. Über körperliche Symptome finden psychosoziale Belastungen oftmals einen leiblichen Ausdruck, und rücken somit in den physiotherapeutischen Fokus. Andererseits können über den Körper aber wichtige Ressourcen greifbar gemacht und aufgebaut werden.
Es hat sich gezeigt, dass insbesondere in der Arbeit mit psychisch und psychosomatisch kranken Menschen eine spezifische, leiborientierte Sichtweise für die Behandlung entscheidend ist. Aus der Praxis wissen wir aber auch, dass viele Patient*innen mit scheinbar "rein körperlichen" Problemen, ohne psychiatrische Diagnose, dieses umfassenden Blicks bedürfen. Viele Kolleg*innen beschreiben Situationen, wo sie mit den "klassischen", somatischen Methoden nicht weiterkommen und in der Gestaltung des physiotherapeutischen Prozesses an Grenzen stoßen.
Der Basislehrgang "Mental Health in der Physiotherapie" richtet sich an alle Physiotherapeut*innen, die sich mit psychosozialer Gesundheit und Krankheit körperbezogen vertieft beschäftigen wollen. In der Auseinandersetzung mit gängigen physiotherapeutischen Konzepten - insbesondere Norwegian Psychomotor Physiotherapy (NPMP) und Basic Body Awareness Therapy (BBAT) - kann eine Einordnung und Adaptierung der Techniken vor dem Hintergrund klinischer Erfahrung geschehen.
Mit der Durchführung 2025/26 ist die Seminarreihe um vertiefende Elemente erweitert worden und kann im Sinne eines Basislehrgangs mit Abschluss und Zertifikat absolviert werden. Dies zielt auf die Professionalisierung im Fachbereich Mental Health unter Berücksichtigung des zugrundeliegenden Kompetenzprofils ab. Siehe: Aufbau Basislehrgang Mental Health in der Physiotherapie
Inhalt:
Basierend auf den erlangten Kenntnissen werden in diesem Modul die von den Teilnehmenden eingebrachten Fallbeispiele diskutiert und relevante Aspekte für die klinische Praxis vertieft. Der prüfungsimmanente Charakter des Tages und der damit im Vorfeld eingebrachten schriftlichen Arbeit ermöglichen den Abschluss dieses Basislehrgangs, worüber zur Bestätigung ein Zertifikat ausgestellt wird.
Ziel:
Die Teilnehmer*innen
- kennen die wesentlichen Aspekte des theoretischen Unterbaus der Physiotehrapie im Bereich Mental Health aus konzeptübergreifender Sicht,
- vertiefen bereits vorhandenes Wissen,
- gewinnen durch die praktischen Einheiten direkte Eigenerfahrung und
- nehmen Techniken zur unmittelbaren Anwendung im Berufsalltag mit.
Methode:
- Fallbeispiele
- Präsentation und Diskussion durch die Teilnehmenden
- Feedback und Reflexion
Mit diesem Lehrgang wird primär der Rahmen für die fachspezifische, physiotherapeutische Praxis im Bereich Mental Health definiert und eine Vertiefung und Reflexion der eigenen klinischen Praxis gefördert. Die Seminarreihe orientiert sich am Kompetenzprofil Mental Health und soll auch eine kritische Auseinandersetzung mit gängigen Konzepten und Ansätzen im physiotherapeutischen Kontext ermöglichen. Der Bezug zur aktuellen Evidenz soll zudem mögliche Forschungsansätze aufzeigen.

Stefan Perner, BA BSc Msc
Mehr lesen zu Stefan Perner, BA BSc MscAls schriftliche Vorarbeit ist ein klinischer Fall 2 Wochen vor dem Termin zu beschreiben und zu übermitteln.
Die Prüfungsgebühr ist von der Teilnahmegebühr umfasst.