Seminar Art
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Zervikale Radikulopathie

Themengebiet
Orthopädie
Wissenschaft und Forschung

In der Triage von Nackenbeschwerden werden „unspezifische“ (85-95%) und „spezifische“ (5-15%) Nackenbeschwerden beschrieben. Die zervikale Radikulopathie gehört zu den nicht-ernsthaften spezifischen Nackenbeschwerden, bei der ein strukturelles oder pathologisches Problem vorliegt (Waddell 1998). 

Die Prävalenz und Inzidenz der zervikalen Radikulopathie sind aufgrund der differentialdiagnostischen Schwierigkeiten nur schwer abzuschätzen (Mansfield 2020). Eine kürzlich veröffentlichte systematische Übersichtsarbeit gibt die Prävalenz mit 1-6/1000 an, wobei Männer häufiger als Frauen betroffen sind (ebd). 

Die zervikale Radikulopathie stellt für viele Kliniker*innen differentialdiagnostisch eine Herausforderung dar. Dies liegt vor allem daran, dass die Kriterien für eine zervikale Radikulopathie von Studie zu Studie variieren (Thoomes et al. 2012). Ernsthafte Pathologien wie Myelopathien, Frakturen, Tumore und entzündliche Prozesse und andere Diagnosen wie das Thoracic Outlet Syndrome (TOS), unspezifischer Nackenschmerz mit Ausstrahlungen und die neuralgische Schulteramyotrophie müssen hier als mögliche Ursachen ausgeschlossen werden. 

Die Anamnese spielt in der Untersuchung eine entscheidende Rolle. So zeigt eine Studie aus dem Jahr 2002 bei der lumbalen Radikulopathie, dass die klinische Untersuchung nur noch wenig zum diagnostischen Prozess beiträgt, wenn die Anamnese detailliert durchgeführt wird (Vroomen et al. 2002). Die Anamnese ist damit der Schlüssel zur Diagnose (IFOMPT framework Cervical screening 2012). Nichtsdestotrotz gibt es eine Vielzahl an klinischen Tests, die verwendet werden können, um die Diagnose zervikale Radikulopathie zu bestätigen (Thoomes et al. 2018). Ein Test-Cluster verschiedener klinischer Tests sollte dazu verwendet werden (Guttmann et al. 2015). 

Beim Management dieser Patient*innengruppe stellen sich verschiedene Fragen:

  1. Sollten wir sie überhaupt behandeln?
  2. Was wenn nicht?
  3. Was ist der beste Weg diese Patient*innen zu behandeln / managen?

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten in der Physiotherapie/konservative Therapie (Ballestero-Perez et al. 2017, Basson et al. 2017, Thoomes et al. 2022, Kjaer et al. 2020), transforaminalen Injektion (Yang et al. 2022) bis hin zu chirurgischen Interventionen (Peolsson et al. 2013, Gebreyohanes et al. 2022), die alle ihre Daseinsberechtigung haben. 

Aber wann ist welche Intervention indiziert und in welchen Situationen ist es sinnvoll, auch mal NICHTS zu tun? 

 

Inhalt:

Anamnese, Differentialdiagnosen, klinisch relevante Tests und ein effektives Management inkl. Behandlung und Edukation vermittelt. Die Teilnehmer*innen werden interaktiv in den Workshop eingebunden!

Assessment Tools:

Standardisierte Untersuchung nach dem McKenzie-System der Mechanischen Diagnose und Therapie

 

Ziel:

Das Ziel des Webinars ist es, den Teilnehmer*innen die zervikale Radikulopathie anamnestisch und klinisch näher zu bringen sowie welche Differentialdiagnosen bedacht werden müssen. Hier spielen ernsthafte Patholgien eine zentrale Rolle.

 

Methode:

  • Theoretische Präsentation,
  • Fallbeispiele,
  • Quizze

Umsetzung im Meeting-Modus mit Möglichkeit zur Interaktion.

Das Webinar baut zum größten Teil auf wissenschaftlicher Forschung auf, die mit Beispielen aus der täglichen Praxis greifbarer gemacht wird.

Anmeldung
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Plätze frei
Referent*innen
Termin(e)
Dauer/UE
1,5 UE à 45 Min.
Seminarzeiten
18:00 - 19:15 Uhr
Teilnahmegebühr
€ 30,00
für Mitglieder
€ 22,00
Zielgruppe
Ärzt*innen
Physiotherapeut*innen
Sportwissenschaftler*innen
Rollen lt. Kompetenzprofil
Expert*in
Gesundheitsförder*in
Professionsangehörige*r
Hinweise

Anmeldung am Veranstaltungstag bis 13:00 möglich.

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