Vaginale Palpation

Die vaginale Palpation bietet Physiotherapeut*innen evidenzbasierte, manuelle Techniken zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit der Beckenbodenmuskulatur. Diese sind praxistauglich und können leicht erlernt werden. Darüber hinaus können funktionelle Defizite im Bereich des Beckenbodens an eventuell verletzten Strukturen dingfest gemacht werden.

Im Basisteil liegt der Schwerpunkt im Bereich der Befunderhebung. Auf therapeutische Interventionen bei verschiedenen Pathologien kann nur bedingt eingegangen werden.

Inhalte: 

• theoretisches Hintergrundwissen zur vaginalen Palpation
• rechtliche Grundlagen interner Behandlungen
• Anatomie in vivo, die Befunderhebung vaginal (Tonus, Sensibilität, Kraft, Koordination/Ansteuerung, Entspannungsfähigkeit)
• Techniken zur Erkennung von Strukturverletzungen und veränderten Organlagen (Pelvic organ prolapse – POP)

Assessment-Tools:

• Systematische vaginale Palpation
• Vaginale Krafterhebung mit dem modifizierten Oxford-Grading
• Für die Praxis modifizierte Pelvic Organ Prolapse Quantifikation (POP-Q)

Ziel:

Die Teilnehmer*innen

• können nach dem Seminar den weiblichen Beckenboden systematisch intern untersuchen.
• kennen die Indikationen und Kontraindikationen und die in Österreich geltenden rechtlichen Voraussetzungen für die Durchführung im Rahmen der professionellen Arbeit.
• können auf Basis valider Tests Pathologien erkennen und Behandlungsmöglichkeiten davon ableiten.  

Methode:

• Theorievorträge und Videopräsentationen
• Praktische Übungseinheiten in der Zweiergruppe, Selbsterfahrung
• Supervision und Begleitung an der Behandlungsliege

(Die grundsätzliche Bereitschaft, sich vaginal palpieren zu lassen, wird vorausgesetzt. Für eine gewisse Intimsphäre wird selbstverständlich gesorgt)

• Diskussion, Austausch, Zeit für Fragen

Das Seminar baut auf wissenschaftlicher Forschung und hoher praktischen Erfahrung auf. Das Verhältnis Praxis : Theorie ist 50:50